Seehunde und andere marine Säuger
Medieninformation der Nationalparkverwaltung Tönning, 5. Oktober 2023:
Mit der neuen „Robben.App“ für Schleswig-Holstein können einfach, schnell und präzise Heuler- und andere Meeressäugerfunde gemeldet werden. Neue App erleichtert Meldungen zu Meeressäugern Eine neue App der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ermöglicht die einfache und präzise Meldung von Meeressäugern. So kann hilfebedürftigen Tieren schneller geholfen und die Arbeit der zuständigen Stellen erleichtert werden.
An den Nord- und Ostseeküsten Schleswig-Holsteins werden jedes Jahr kranke oder tote Robben und Wale entdeckt. Die Funde werden überwiegend von am Strand oder auf dem Deich spazierenden Privatpersonen an die Polizei, die Seehundjäger*innen und die Seehundstation Friedrichskoog gemeldet. Bislang war es oft schwierig, die exakte Fundstelle und den Zustand des Tieres zu übermitteln.
Dank der neuen „Robben.App“ und der Standortfunktion von Smartphones ist die Kommunikation an die Seehundjäger*innen nun simpler, schneller und genauer geworden. Schleswig-Holsteins Küstenlinie erstreckt sich auf über 1.100 Kilometer (davon 541 km Ostsee, 466 km Nordsee, 103 km Tideelbe), zahlreichen Inseln und Halligen sowie 3.938 Quadratkilometer Küstenniederungen.
Diese riesigen Flächen sind in 19 Gebiete aufgeteilt, die von rund 55 Seehundjäger*innen betreut werden, wovon 10 an der Ostseeküste und zwei an der Unterelbe aktiv sind.
„Mit der Robben.App landen alle wichtigen Infos schnell und direkt an der richtigen Stelle, um ein Tier zügig finden und ihm helfen zu können. So können alle Einheimischen und Urlaubsgäste dazu beitragen, dass es den Robben und Walen an unseren Küsten gut geht“, freut sich Armin Jeß, der das App-Projekt in der Nationalparkverwaltung betreut.
Die Meldung von verlassenen, erkrankten oder toten Meeressäugern ist sehr wichtig. Oft ist nicht sicher, ob ein Tier wirklich Hilfe benötigt, da dies nur die fachkundigen Seehundjäger*innen entscheiden können. Als ausgebildete Fachleute wissen sie genau, wie man sich dem Tier nähert, wie ihm am besten geholfen werden kann und was mit toten Tiere geschieht. Verlassene Jungtiere werden zur Seehundstation nach Friedrichskoog gebracht. Einige der Totfunde werden vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung untersucht, um mehr über die Todesursache zu erfahren. I
nsgesamt werden in Schleswig-Holstein jährlich 2.500 bis 3.000 Meeressäugerfunde von den Seehundjäger*innen bearbeitet. Dabei handelt es sich in erster Linie um Seehunde, darüber hinaus sind rund 200 Kegelrobben und 200 Schweinswale dabei. Die neue App bietet den Nutzenden auch einen multimedialen Fundus spannender Informationen rund um die Meeressäuger sowie eine Karte mit Naturschutzinformationszentren in Schleswig-Holstein. Beauftragt und entwickelt wurde die Robben.App durch die Nationalparkverwaltung im Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH). Die Umsetzung erfolgte durch die Agentur „Essenberger Design“ aus Husum in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Büro „meeresmedien“. Die Finanzierung wurde durch eine Spende der gemeinnützigen „proWIN pro nature Stiftung“ umfangreich unterstützt. Erhältlich ist die kostenfreie App auf den gängigen App-Plattformen. Der Link dorthin und weitere Informationen sind online zu finden unter www.nationalpark-wattenmeer.de/robbenapp.
Verletzte Seehunde und andere marine Säuger (Kegelrobben / Schweinswale):
Vorsicht:
Ausreichend Abstand von den marinen Säugern halten.
Keine marinen Säuger anfassen oder berühren, da diese durch Zoonosen (Ansteckung durch Viren oder Bakterien die von Tier auf Mensch und von Mensch zu Tier) höchst ansteckend sein können!
Zudem handelt es sich bei diesen Wildtieren um Prädatoren, die mit ihrem Gebiss (Reißzähnen) und Krallen erhebliche Verletzungen bei Annäherung oder Berührung verursachen können.
Zuständig für den Bereich Ostseeküste von Kiel bis Schleimünde ist der Seehundjäger
Peter Klink
Handynummer: 0171 - 777 48 08 (auch WhatsApp)
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