Berichte aus dem Hegering X
Revierübergreifende Hegeringjagd vom 05.11.2022
Traditionell fand am 05.11.2022 wieder die revierübergreifende Hegeringjagd des Hegering Sehestedt statt.
Die teilnehmenden Waidgefährt*innen verteilten sich in den 14 Revieren zum morgendlichen Ansitz. Nach einem - für den einen oder anderen erfolgreichen - Vormittag kamen alle Teilnehmer gemeinsam in Hohenlieth zum Mittagsimbiss zusammen.
Der Waidgefährte Hans-Joachim Lembke stellte hierfür auch dieses Jahr wieder seine Halle zur Verfügung. So konnten sich alle Schützen und Treiber mit der von der Landschlachterei Neidhardt gelieferten Erbsensuppe aufwärmen und sich über den Vormittag austauschen.
Nach der Mittagspause ging es wieder weiter zum Ansitz, der dann zum späten Nachmittag mit dem Strecke legen in der Eiderhufe endet. Der Waidgefährte Uwe Mohr hat hier wieder den Streckenplatz vorbereitet und für alle Kaffee und Kuchen zur Stärkung bereitgestellt.
Die dem Hegering zugehörigen Jagdhornbläser haben die vielseitige Strecke feierlich verblasen. Der Hegeringleiter Karsten Löhrer und sein Stellvertreter Martin Wicke übergaben den Schützen traditionell den Erlegerbruch.
Gestreckt wurden bei dieser revierübergreifenden Ansitz-Drückjagd 6 Damhirsche, 17 Stücke Kahlwild,1 Sau, 5 Rehe und 2 Füchse.
Beendet wurde der schöne Jagdtag durch das gesellige abendliche Schüsseltreiben in der Heuherberge Eiderhufe. Nach dem hausgemachten Grünkohlessen wurde der Jagdkönig verkündet. Die Königskette blieb wieder in dem eigenen Hegering. Tjorven Neidhardt wurde zum Jagdkönig ernannt, Vizekönig wurde Hans-Jürgen Langbehn.
Ein großer Dank gilt allen Helfern, sowie den Revierinhabern, die den revierlosen Jäger*innen unseres Hegerings ermöglichen, an diesem Tage teilzunehmen.
Inga Schröder
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Hegering X präsentiert sich auf der "750 Jahre Holtsee" Festwoche
Im Rahmen der 750 Jahre Holtsee Feier vom 13.08. - 20.08.2022 präsentierte sich der Hegering X Sehestedt den Holtseeer BürgerInnen am 20.08.2022 auf dem Festgelände am Sportplatz in Holtsee.
Der Vorstand, sowie die ortsansässigen JägerInnen haben auf dem Festgelände einen vielseitigen Stand aufgebaut.
Die interessierten BesucherInnen konnten sich in aller Ruhe über die Jagd, die Hege und Pflege der Reviere und der heimischen Wildtiere, und über das Verhalten in Feld und Flur informieren.
Es gab viele Präparate und Trophäen aus nächster Nähe zu bestaunen.
Auch die aufgestellten Fühlkästen waren - nicht nur für Kinder - Anziehungsmagneten auf dem Stand.
Im Verlauf des Tages wurden den BesucherInnen auch "echte" Tiere präsentiert. 13 Hundegespanne der unterschiedlichsten Jagdhunderassen wurden den ZuschauerInnen von Doris Jacobi vorgestellt.
Hierbei ging die Hundeausbilderin auf die Eigenschaften und Vorzüge der einzelnen Rassen ein.
Im Anschluss konnten sogar noch Jagdhunde bei der Arbeit bestaunt werden.
Nach der Hundevorführung trat das Jagdhornbläsercorps " Altenhofer Dachse" auf. Uwe Jacobi beschrieb der Gemeinde den Ablauf einer Treibjagd, was von den Bläsern musikalisch mit den jeweiligen Jagdleitsignalen untermalt wurde, beginnend mit "Sammeln der Jäger" und endend mit dem "Schüsseltreiben".
Abgerundet wurde dieser musikalische Auftritt dann noch mit einigen Märschen, was den ZuschauerInnen aufzeigte, wie vielseitig das Jagdhornblasen ist.
Inga Schröder
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Rundgang im Hegelehrrevier mit anschließendem Grillen
Seit einigen Jahren findet schon im Sommer ein Grillen des Hegering 10 statt, um sich auch in der Sommerpause mal wieder zu treffen und auszutauschen.
In diesem Jahr fand es am 25.06.2022 statt, und zuvor sollte es in das Hegelehrrevier des LJV gehen.
So trafen sich gut 20 Mitglieder um 15.00 Uhr in Grönwohld, um von Wildmeister Christopher v. Dollen in Empfang genommen zu werden.
Nachdem er das Revier an einer Karte vorstellte und die Eigen- bzw. Pachtflächen zeigte, ging es auch schon los.
Bei diesem rund 2,5 stündigen Rundgang konnte man viel über die Hege des Niederwildes – und auch Schalenwildes- erfahren.
Neben den klassischen Maßnahmen, wie z. B. eine Fasanenkirrung oder auch Entenbrutkästen, zeigte uns Christopher in hervorragender Art und Weise auch immer wieder biotopverbessernde Ansätze. Dabei erklärte er uns auch, dass Ansaaten immer mehrjährig sein sollten, damit das Niederwild dort Möglichkeiten zum Brüten bzw. Setzen hat, zum anderen aber auch dort das ganze Jahr über Deckung vorfindet.
Ganz großes Augenmerk und mit das Allerwichtigste ist die Raubwildbejagung. Probates Mittel ist hier die Betonrohrfalle.
Auch sollten in keinem Revier Obstbäume fehlen, da sie übers ganze Jahr für viele Tiere Schutz und Nahrung bieten. Und auch Ruhezonen sollten nicht fehlen, sei es im Wald einige Hektar oder in den Feldrevieren z.B. eine Gehölzinsel.
Christopher konnte uns auch ansonsten viel von seiner Arbeit zeigen, die neben der Betreuung des Revieres anfallen, die dadurch auch aufzeigten wie wichtig dieses Lehrrevier für uns alle ist. Als Beispiele sei hier nur die Aufzucht der zertifizierten Enten oder die Betreuung der Seehundjäger an der Ostseeküste genannt.
Bei vielen Hegeringmitgliedern war der Besuch schon sehr lange her, so dass alle begeistert waren, wie das Revier geführt wird und was man dort zu sehen bekommt. Ein ganz großer Dank von allen Beteiligten an Christopher von Dollen für die professionelle Führung.
Nach dem Rundgang hatten sich alle langsam ein Getränk und vor allem Leckeres vom Grill verdient. Unser Waidgefährte Uwe Mohr hatte hierzu im Unterstand des Lehrrevieres ein tolles Buffet aufgebaut. Es schmeckte allen wieder hervorragend und mit netten Gesprächen ging ein schöner und gelungener Tag zu Ende.
Karsten Löhrer
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Kitzrettung aus der Luft
In Schleswig-Holstein gilt die Zeit vom 01.04. bis 15.07. als Brut- und Setzzeit. Viele Vögel und Wildtiere bringen in diesen Frühjahrsmonaten ihre Jungen zur Welt.
In dieser Zeit halten sich die Tiere besonders häufig im Dickicht, in Knicks und im hohen Gras auf, um dort für sich und ihren Nachwuchs Schutz zu suchen. Besonders beim Rehwild legen die Ricken ihre Kitze gerne in dem hohen Gras ab, um sie so vor den natürlichen Feinden zu schützen.
Foto: Kitzrettung Dänischer Wohld e.V.
Allerdings beginnt in diesen Monaten auch die Frühjahrsmahd der Landwirte, die für ihre Tiere qualitativ hochwertiges Futter produzieren müssen.
Somit besteht für die jungen Kitze die Gefahr, von den Schneidwerken der Mähwerke verletzt zu werden. Die jungen Tiere haben noch keinen Fluchtinstinkt, der sie bei Gefahr davonlaufen lässt.
Die Kitze ducken sich sogar noch tiefer in das hohe Gras, um sich vor dem vermeintlichen Feind zu verstecken. Dadurch werden sie für die Landwirte unsichtbar.
Um die Jungtiere vor dem Mähtod zu bewahren, haben sich die Jäger und Revierinhaber mit den Jahren unterschiedliche Methoden angeeignet.
Eine häufig genutzte Methode ist das Vergrämen der Tiere.
Mehrere Jäger gehen – im Idealfall mit Hunden – am Vortag der Mahd kreuz und quer über die Wiesen, um so Unruhe zu verbreiten und den menschlichen Geruch an das Gras zu bringen. Wenn Ruhe eingekehrt ist, holt die Ricke dann das Kitz aus dem Versteck und bringt es an einen ruhigeren Ort.
Andere Möglichkeiten der Vergrämung wären unter anderem knisternde Tüten auf den Fläche aufzuhängen oder mit Rauchmeldern permanente Töne zu erzeugen.
Diese Vergrämungen werden jedoch häufig bereits am Vortag des 1. Schnittes durchgeführt, so dass die Gefahr besteht, dass wieder ein Rehkitz in das Gras abgelegt wird.
Ein relativ neues und effektives Verfahren, die Jungtiere in dem hohen Gras aufzuspüren ist der Einsatz von Drohnen. Mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, überfliegt die Drohne die Fläche, die kurz darauf gemäht werden soll. Der Pilot der Drohne sieht dann auf einen Bildschirm durch eine farbliche Veränderung, wo ein Tier liegen müsste.
Der Einsatz der Drohne muss jedoch in den frühen Morgenstunden stattfinden, solange die Temperatur des Tierkörpers die seiner Umgebung noch stark übersteigt.
Auch in Holtsee wurde zu der diesjährigen Frühjahrsmahd eine Drohne zur Unterstützung der Kitzsuche eingesetzt.
Der Landwirt Klaus Hass hat am Vortag seines ersten Schnitts nicht nur wie üblich die Jagdpächter über sein Vorhaben informiert, sondern hat zusätzlich bei der Kitzrettung Dänischer Wohld e.V. nachgefragt, ob diese ihm bei der Kontrolle seiner Wiesen helfen können.
Mit zwei Teams erschienen die Kitzretter, bestehend aus jeweils einem Drohnenpilot und mehreren Läufern, am nächsten Tag vor Sonnenaufgang in Holtsee.
Während die Piloten die Drohnen über die unterschiedlichen Flächen steuerten, warteten die andern Beteiligten auf ihren Einsatz.
Fotos: Kitzrettung Dänischer Wohld e.V.
Auf einer Fläche wurden mit der Wärmebildkamera zwei
„Flecken“ sichtbar. Die Läufer wurden von dem Piloten über Funk an die richtige Stelle geleitet. Hier befanden sich zwei Rehkitze in dem hohen Gras, die nun umgesetzt werden mussten.
Foto: Kitzrettung Dänischer Wohld e.V.
Damit die Tiere nicht den menschlichen Geruch annehmen und später von der Mutter wieder angenommen werden, werden die Kitze nur mit Handschuhen und viel Gras angefasst.
Foto: Kitzrettung Dänischer Wohld e.V.
Würde man die Kitze jetzt nur auf die andere Seite des Knicks setzen, bestände die Gefahr, dass sie sich wieder an einer anderen Stelle in das hohe Gras zurückziehen. Darum wurden die Tiere in gut gelüftete und mit Gras ausgelegte Haustier-Transporttaschen gelegt und sicher in einen Knick in der Nähe der Fundstelle gestellt.
Foto: Inga Schröder
Nach der etwa zweistündigen erfolgreichen Suche fuhren die Mitglieder der Kitzrettung Dänischer Wohld e.V. wieder nach Hause.
Nach der Mahd hat der Jagdpächter Hans-Michow Schröder die beiden Fundtiere wieder aus den Taschen befreit. Die Kitze wurden an den Wiesenrand in das Dickicht gesetzt, so dass die Ricke kurze Zeit später wieder den Kontakt zu ihrem Nachwuchs aufnehmen konnte.
Foto: Inga Schröder
Foto: Inga Schröder
Ein herzlicher Dank geht an die ehrenamtlichen Helfer der Kitzrettung Dänischer Wohld. Hierbei handelt es sich um einen noch jungen gemeinnützigen Verein, der sich aktuell nur über die Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.
Wer mehr über den Verein erfahren und ihn in seiner ehrenamtlichen Arbeit unterstützen möchte, kann sich hier über die Kitzrettung informieren.
Inga Schröder