Seehund im Windebyer Noor

Aus dem Leben eines Seehundjägers 

Wie bestimmt schon einige mitbekommen haben befindet sich ein ca. 1 jähriges Tier im Windebyer Noor. Sehr zum Missfallen der Fischer die, die Fischerei R echte im Norr gepachtet haben.
Leider konnten bisher nur wenige Fotos / Videos gemacht werden. Diese wurden von Spaziergängern gemacht und uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Wie gesagt, bei dem Tier handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein einjähriges Tier. 
Es ist aufmerksam, seine Augen klar, guter Ernährungszustand und ein ausreichender Fluchtreflex ist auch vorhanden.

Nun stellen sich bestimmt viele die Frage, wie kommt der Seehund ins Noor.

Nach allen Überlegungen und Mutmaßungen kommt nur ein Weg in Betracht.
Das Tier muss durch das Stemmtor, welches sich im Innenhafen befindet, durchgekommen sein und dann gegen die Strömung, in dem unterirdischen, ca. 3 m breiten Betonkanal, durchgeschwommen und dann ins Noor gelangt sein. Ob er den Rückweg wieder findet ist für das Tier ein Glücksspiel.
Das Stemmtor regelt den Wasserstand im Noor, erst wenn der Wasserstand in der Ostsee um ca. 10cm sinkt öffnet sich das Tor in Richtung Ostsee und das Wasser aus dem Noor kann abfließen. Steigt der Wasserstand in der Ostsee so ist das Tor geschlossen und „STEMMT“ sich gegen eindringendes Wasser ins Noor.

Was bleibt zu tun? Erst einmal nichts. 

Das Tier ist wohlgenährt, augenscheinlich gesund, Nahrung findet es auch genügend.
Also kein Grund zum einfangen oder töten.
Deshalb habe ich, als zuständiger Seehundjäger beschlossen, dass das Tier erst mal im Noor verbleibt. Dieser Entschluss wird auch behördlicherseits von der oberen und unteren Jagdbehörde mitgetragen.
Die Fischereipächter müssen sich mit dem Tier einigen, aber ich denke, das die Fronten da so verhärtet sind, das es dort nicht zu einer vernünftigen Lösung kommt.
Das Tier wird von mir weiterbeobachtet, so lange es sich sehen lässt. 
Erst wenn ein triftiger Grund vorliegt, werde ich entsprechend tätig.